Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.
Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser.
Weil`s wohltut, weil`s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.
Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen als ein Grashüpferhupf.
Joachim Ringelnatz (Sommerfrische)
Zu Besuch auf Schloss Ribbeck im Havelland |
Das Schloss im Bild wurde jedoch später erbaut und hat nun gar nichts mehr zu tun mit dem "Doppeldachhaus", das es inzwischen leider nicht mehr gibt. Auch den alten Birnbaum gibt es nicht mehr - Reste von ihm werden in der Dorfkirche aufbewahrt -, aber es wurden im Schlosspark viele neue Birnbäume gepflanzt, und zwar wurden hier ganz verschiedene Birnensorten aus allen Bundesländern Deutschlands zusammengetragen. Im Moment sind diese Baumsetzlinge natürlich noch sehr klein, aber ich denke mir, dass in einigen Jahren stattliche, ansehnliche Birnbäume aus ihnen werden, die helfen, die alte Geschichte lebendig zu halten, und vielleicht besucht Ihr sie ja dann einmal. Oder Eure Kinder und Enkel. Denn Bäume pflanzt man nun einmal nicht für sich selbst, sondern für die nächsten Kinder, die nachwachsen. Dafür dürfen wir uns an alten Bäumen freuen, die andere Menschen - oder manchmal auch Tiere - oder der Wind! - gepflanzt haben, als wir noch lange nicht geboren waren.
Alte Kastanienallee auf der Insel Rügen |
Altes Schulzimmer im Schulhaus Ribbeck |
Süderleuchtturm / Insel Hiddensee |
Leuchtturm Dornbusch / Hiddensee |
Die Leuchttürme von Arkona / Insel Rügen |
Kap Arkona / Rügen: Alter und neuer Leuchtturm |
Eine interessante Entdeckung im Ort Vitte auf der Insel Hiddensee war auch die Figurensammlung "Homunkulus", wo es Puppen und Requisiten zu bestaunen gibt, die alle einmal in Theaterstücken der Seebühne Hiddensee mitgespielt haben.
Außerdem hatte ich unterwegs natürlich wieder viele nette Begegnungen mit Vier- und Zweibeinern...
Pferde auf Hiddensee |
Junge Silbermöwe im Hafen Sassnitz auf Rügen |
Freund Kormoran auf Fischfang im Sassnitzer Hafen |
Schlummernde Café-Katze |
"Mäh-Arbeiter" als Landschaftspfleger am Kap Arkona |
Junger Haussperling im Rügenhof Arkona |
So fand ich eine schöne Sammlung mit illustrierten Märchen aus der damaligen DDR, die dieses Jahr neu aufgelegt werde. Viele darin sind alte Bekannte, wie Rotkäppchen, Aschenputtel oder die Bremer Stadtmusikanten, manche wiederum sind hier weniger bekannt, wie zum Beispiel der "Dumme Iwanuschka" aus einem Märchen aus Russland, über dessen Missverständnisse und Missgeschicke ich als Kind schon viel lachen musste.
"Guten Tag, Rotkäppchen", sprach der Wolf
Illustrierte Märchen aus der Zeit der DDR
Weinheim 2016 (Beltz)
ISBN:
Überall im Buchhandel
Ich bin mit Kinderbüchern aus der DDR aufgewachsen, obwohl ich nicht dort gewohnt habe. Ich kannte das Land damals nur von Besuchen. Meine Mutter kam aus Döbeln in Sachsen und ich hatte dort noch viele Verwandte und Bekannte, mit denen wir uns Pakete hin und her schickten. Sie bekamen von uns Kaffee, Kakao und andere Dinge, die damals dort schwer zu bekommen waren, und sie wiederum schickten Bücher. Gerade in der DDR gab es viele talentierte Illustratoren, also Leute, die sehr schöne Bilder zu den Geschichten gestalteten, und so war ich im Besitz vieler schöner Bilderbücher. Die meisten davon habe ich nicht mehr, umso mehr freue ich mich, dass manche Verlage sie nun neu herausbringen. Somit gehen uns diese Schätze von einst nicht verloren!
Sogar mein allererstes Tier-Bilderbuch habe ich wiedergefunden; es ist natürlich etwas für die Kleinen, aber auch für alle anderen, die schöne Bilderbücher einfach lieben und sammeln:
Elsbeth Friemert/Ingeborg Meyer-Rey (Illustrationen):
Wer kennt meine Tiere
Weinheim 2016 (Beltz)
ISBN:
Einen klassischen Ferienschmöker, der schon früher Kinder begeistert hat, habe ich wiederentdeckt und neu gelesen.
Viel erleben kann, wer eine Reise tut, noch dazu zum ersten Mal allein, wie Emil, der mit dem Zug von Neustadt nach Berlin fährt, um seine Großmutter, seine Tante und seine Kusine "Pony Hütchen" zu besuchen. Unterwegs wird ihm sein Reisegeld gestohlen, für das seine Mutter, die allein mit ihm lebt, lange arbeiten und sparen musste. Da gibt es nur eins: Er muss den Dieb finden und sein Geld wiederbekommen! Was tun? Alleine wäre es wohl schwierig. Aber Emil findet Freunde...
Erich Kästner:
Emil und die Detektive
Berlin 1929
(Dressler)
ISBN-13: 978-3-7915-3012-3
Überall im Buchhandel
Was dieses Buch - auch für die Großen - so besonders macht: Es lässt beim Lesen ein Bild des alten Berlin entstehen, mit Pferdekutschen, den ersten Autos und Straßenbahnen, wie wir es sonst nur von wenigen alten Bildern kennen. Und leider leben nicht mehr viele der älteren Menschen, die uns noch davon erzählen könnten. So bleibt dieses Buch ein Klassiker für alle Zeiten und Emils Abenteuer, mit Erich Kästners unvergleichlichem Humor erzählt, lesen sich noch ebenso spannend wie einst.
Wir alle werden nicht jünger - und der Deutsche Jugendliteraturpreis wird 60 Jahre alt! Mit ihm wurden und werden Bücher ausgezeichnet, die nicht nur gut geschrieben und mit schönen Bildern illustriert sind, sondern auch das Verständnis der Menschen füreinander fördern, denn nur mit Interesse aneinander und Respekt voreinander kann es möglich werden, in Frieden zusammenzuleben und Freundschaft zu schließen.
Zu diesem besonderen Geburtstag nun ist ein ganz besonderes Buch erschienen mit preisgekrönten Geschichten aus den zurückliegenden 10 Jahren. Wir finden darin bekannte Autorinnen und Autoren wie Kirsten Boie oder Peter Härtling, aber auch Namen, die es noch zu entdecken gilt. Denn sie kommen aus 5 Kontinenten und zählen zu den besten Kinderbuchschriftstellern der Welt. Und so handeln auch die Geschichten von Kindern aus aller Welt und ihren Schicksalen - und wir werden wieder einmal feststellen, dass alle sich sehr ähnlich sind in ihrem Fühlen und Denken und ihren Träumen - und dass das, was uns allen gemeinsam ist und uns verbindet, sehr viel größer ist, als das, was uns unterscheidet.
Stephanie Jentgens (Hg.):
Was ist los vor meiner Tür?
20 Geschichten der Besten
zum 60. Geburtstag des Deutschen Jugendliteraturpreises
Berlin 2016 (Jacoby & Stuart)
ISBN 978-3-942787-87-1
Überall im Buchhandel
Ich wünsche Euch noch einen schönen verbleibenden Sommer mit vielen spannenden Lese-Abenteuern und einen guten Start in den Herbst!
Viele liebe Grüße
Eure Betty